Zu allererst: Ein genauer Blick auf das Etikett ist schon lange nicht mehr ausreichend, um gutes Olivenöl zu identifizieren. Vor allem in Zeiten, in denen immer häufiger Fälle von Etikettenschwindel bei Olivenölen bekannt wurden, sollte man sich vor allem von seinen Sinnen und einer guten, fachmännischen Beratung leiten lassen, um die redensartliche Spreu vom Weizen zu trennen.
Natürlich kann man nicht einfach jedes Siegel der vielen verschiedenen im Regal stehenden Olivenölflaschen aufreißen, um anhand seines Geruchs- und Geschmackssinns herauszufinden, welches Öl hält, was es verspricht. In diesen Fällen ist oft der Preis ein erstes Indiz für (mangelnde) Qualität. Natürlich bedeutet teuer nicht immer besser. Aber in Sachen Olivenöl kann man sich als Faustregel merken, dass das vermeintlich qualitativ hochwertige Öl zu einem Dumpingpreis von drei bis vier Euro pro Liter, zu 99,9 % eher grünem Gift als grünem Gold entspricht.
Und das bedeutet nicht nur Betrug am Konsumenten, sondern auch Ausbeutung der Bauern und zu guter Letzt auch einen Angriff auf unsere Gesundheit. Denn diese stark verarbeiteten, hydrierten Öle (Lampantöle) weisen kaum bis keine positiven Auswirkungen auf unseren Mechanismus auf. Im Gegenteil, die in diesen minderwertigen Ölen enthaltenen Giftstoffe können sogar zu Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Krebs führen.
Wie kann ich also gutes Olivenöl erkennen? Wie schon erwähnt, hilft oft nur der eigene Geschmackssinn und der Verkäufer deines Vertrauens!
Aber erst einmal zur geschmacklichen Komponente:
– Gutes Olivenöl soll bitter schmecken, aber niemals sauer! Dieser bitter-scharfe Geschmack hängt mit den in den Oliven enthaltenen Antioxidantien (Poliphenole) zusammen. Diese wichtigen nicht-fetten, gesundheitsfördernden, antioxidativen Substanzen, sind auch die wesentlichen Bestandteile, die dem Altern des Olivenöls entgegenwirken. Je höher der Gehalt an Polyphenolen mittleren und hohen Molekulargewichtes (Oleuropein- und Ligstrosid-Formen), desto potenter die antioxidative Wirkung des Öls, desto gesünder und haltbarer, aber auch bitterer und schärfer ist ein Öl.
– Das Internationale Olivenöl Council hat daher festgesetzt, dass ein Qualitätsöl Extra Vergine drei grundlegende Geschmacksmerkmale besitzen muss:
– Fruchtigkeit (Duft, der an Frucht erinnert)
– Bitterkeit
– Würzige Schärfe
Auch wenn man sich heutzutage nicht mehr auf das Etikett verlassen kann, wollen wir dennoch die verschiedenen Bezeichnungen eines guten Olivenöls erklären